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Fische sind das wichtigste in einem Aquarium. Aber auch eine grosse Verantwortung. Sie müssen dafür sorgen, dass die jeweiligen Arten auch Artgerecht Untergebracht sind, dass sie sich im Wasser Wohlfühlen, Ihrem Verhalten entsprechend zusammenpassen, dass sie Ruhe- oder Versteckmöglichkeiten haben und sich letztenendes auch Fortpflanzen. Das Thema Fischbesatz ist mit das Komplizierteste, was mit Aquarium zu tun hat - mal abgesehen vom Wasser...In einem Gesellschaftsaquarium müssen die Ansprüche der Fische an Wasserbeschaffenheit, Temperatur und Licht in etwa gleich sein. Und: Weniger ist oft mehr. Halten Sie sich, auch wenn es schwer fällt, bei der Anzahl der Fische zurück. Einige ausgewählte Arten wirken meist interessanter als eine bunte Mischung. Gerade für Einsteiger empfiehlt es sich, zunächst nur mit wenigen Arten anzufangen. Grobe Faustregel: Etwa 1,5 Liter Wasser auf 1 cm Fisch. Ich werde mich also bemühen, meine Ausführungen so simpel wie möglich zu gestalten, ohne das wichtige zu vergessen. Ich beschränke mich hier auf 10 Fischarten, die im allgemeinen als 'einfach' zu betrachten sind. Natürlich können Sie meine Vorschläge beflissentlich Ignorieren, aber Vertrauen Sie mir, ich hab's durch, ich hab auch mal klein angefangen. Sollten Sie das Becken ein Jahr lang erfolgreich betrieben haben, vielleicht auch schon erste Zuchterfolge erzielt haben, können Sie gerne auf Fischarten umsteigen, die Ihren Neigungen oder Wünschen eher entgegenkommen. Hier also meine Empfehlungen:

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Fadenfisch

Der Fadenfisch ist mit Abstand der Ruhigste und Pflegeleichteste Geselle, den Sie sich anschaffen können. Er hat ein Labyrinthorgan, dass es ihm ermöglicht, Sauerstoff aus der Athmosphäre zu verwerten. Er steigt ganz gerne mal zur Wasseroberfläche, um dort Luft zu schnappen. Das ermöglicht ihn, auch in verschmutzten oder Sauerstoffarmen Gewässern zu Überleben. Deshalb sind die Wasserwerte relativ Wurscht. Die Rückenflossenbasis ist kurz, die Brustflossen sind fadenartig und sehr lang ausgezogen. Sie lassen sich unabhängig voneinander bewegen und werden als Tast- und Geschmacksorgane benutzt. Die Färbung ist variabel, von Gelb nach Blau oder als Mosaik.
Größ: etwa 10 cm, Verhalten: friedlich, Wasser 23-30 °C, Wasserwert: egal, Futter: Flocken, Larven

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Macropodus opercularis

Dieser bezaubernde Fisch hat, genau wie der Fadenfisch, ein Labyrinthorgan, um Luft aus der Athmosphäre zu verwerten. Die Rücken-, After-, Schwanz- und Brustflossen sind sehr lang ausgezogen. Die Körperfarbe ist braun bis grün, mit einer dunklen Marmorierung auf dem Rücken. Die Flanken haben blaugrüne und rote senkrechte Streifen. Die Flossen sind vorwiegend rot. Er ist jedoch Tieren der eigenen Art gegenüber recht agressiv (manchmal auch bei anderen). ER sollte deshalb lieber alleine mit maximal 2 Weibchen gehalten werden. Sie bilden dann Reviere, wo jeder seine Ruhe vor den anderen hat.
Größe: 9 cm, Verhalten: agressiv, Wasser: 15-25 °C, Wasserwert: egal, Futter: Flocken, Larven, Granulat

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Betta Splendens

Und wieder einer mit einem Labyrinthorgan. Hier ein Siamesischer Kampffisch (Kampffisch, weil er auf Grund seiner Agressiven Art gegen andere Männchen in Thailand zu Schaukämpfen mißbraucht wurde [und wird]). Der Körper ist langgestreckt und leicht komprimiert. Die Afterflosse hat eine sehr lange Basis, die von hinter der Kehle bis zum Schwanz reicht. Die Rückenflosse ist weit hinten und stark ausgezogen. Die Männchen haben, wie so oft in der Natur, die schillerndsten Farben - von rot oder blau bis grün und schillernd Bunt. Die Weibchen dagegen sind kleiner und farbloser - insgesamt Unscheinbarer. Wie schon oben erwähnt, sind die Männchen untereinander sehr agressiv, würden sich gar Töten. Also immer nur EIN Männchen und etwa zwei Weibchen pro Aquarium. Wie beim Makropoden. Aber Makropoden und Kampffische nicht zusammen in ein Becken pflegen. So gross und geräumig kann es nicht sein, um beide Arten zusammen zu Pflegen!
Größe: etwa 6 cm, Verhalten: agressiv, Wasser: 25-30 °C, Wasserwerte: egal, Futter: Flocken, Larven, Granulat

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Acanthophthalmus myseri

Der Körper trägt 10-14 dunkelbraune, breite, senkrechte Streifen, die zum Rücken hin zusammenlaufen. Die Grundfarbe variiert von rosa bis gelb. Um das Maul stehen drei Paar Barteln, neben dem Auge befindet sich der typische Dorn. Deshalb heisst er auch Dornauge. Er lebt auf dem Grund. Die Art lebt nächtlich und meidet während des Tages das Licht. Da Dornaugen Schwarmfische sind, kann man ruhig 5-8 Tiere ins Becken geben. Futterreste, Mulm oder abgestorbene Pflanzen sind für sie das reine Paradies.
Tip: Nehmen Sie etwa 15 cm lange Plasterohre mit einen Innendurchmesser von einen Zentimeter und fixieren diese mit einen Kabelbinder zu einem Bündel. Ihre Dornaugen werden sie gerne als Wohnhöhle annehmen.
Größe: 8 cm, Verhalten: Schwarmbildend, ruhig, Wasser: 23-30 °C, Wasserwert: weich bis mittel, Futter: Larven, Flocken, Reste

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Corydoras metae

Diese Panzerwelsart wird durch ihre Färbung gekennzeichnet. Ein dunkler, vertikaler Streifen verläuft durch das Auge, ein zweiter setzt sich entlang dem Rücken fort und verläuft über die Schwanzflosse. Der untere Teil der Rückenflosse und die Weichstrahlen zeigen ebenfalls ein dunkles, rauchiges Schwarz. Er toleriert Wasser von schlechter Qualität und mit niedrigem Sauerstoffgehalt, weil er seinen Sauerstoffbedarf dadurch ergänzen kann, dass er gelentlich zur Wasseroberfläche schwimmt und Luft aufnimmt, deren Sauerstoff durch die Magenwand absorbiert wird. Die kleinen Trupps fressen Organisches Material vom Bodengrund. 6-8 Tiere empfohlen.
Größe: 5 cm, Verhalten: Schwarmbildend, ruhig, Wasser: 22-28 °C, Wasserwert: weich bis mittelhart, Futter: Granulat, Tabletten, Larven

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Pterophyllum scalare

Dieser elegante Fisch ist bei den Aquarianern sehr beliebt. Da der Scalar, oder Segelflosser, ziemlich gross werden kann (etwa 15 cm breit und manchmal noch höher), sollte man in einem 180- Liter-Aquarium höchstens drei Exemplare Pflegen. Merkmale dieser Art sind ein seitlich komprimierter scheibenförmiger Körper, ausserdem ist die Schnauze leicht ausgezogen. Die Rücken- und Afterflossen sind stark verlängert. Die Vorderflossen sind, wie beim Fadenfisch, stark verlängert. Durch Hybridisierung und Zuchtwahl gibt es heute alle möglichen Farbvarianten. Sie sind zwar Friedlich, verteidigen aber ihr Territorium.
Größe: um 15 cm, Verhalten: friedlich, Wasser: 22-30 °C, Wasserwert: mittelhart, aber ziemlich egal, Futter: alle Arten

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Cheirodon axelrodi

Der rote Neon ist ein kleiner Schwarmfisch, der für jedes Becken eine Zierde ist. An der Seite hat er einen roten Streifen, der von Beginn der Schwanzflosse bis Beginn Bauchflosse reicht. Über diesem Band befindet sich ein leuchtend blaugrüner, irisirender Streifen, der von der Fettflosse bis auf das Auge verläuft. Von Gestalt her ist er eher Zierlich. 15-20 Tiere im Becken sind kein Problem. Aber Achtung: Neons sind prima Jagdbeute! Scalare nehmen sie gerne aber auch Barsche oder allgemein größere Fische.
Größe: 4 cm, Verhalten: friedlich, Wasser: 20-25 °C, Wasserwert: weich bis mittelhart, Futter: Flocken, Granulat, kleinere Larven

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Brachydanio rerio

Der Zebrabärbling ist gestreckt und leicht zusammengedrückt. Um das Maul stehen zwei Barteln. Da er ein Schwarmfisch ist, noch dazu relativ klein, kann man schon um die 15 Exemplare zusammen halten. Der Schwarm zieht egal seine Bahnen durchs Becken. Schön. Die Männchen sind von den Weibchen dadurch zu unterscheiden, dass sie schlanker sind und kräftigere Farben zeigen.
Größe: 4-5 cm, Verhalten: Schwarmfisch, friedlich, Wasser: 18-25 °C, Wasserwert: nicht zu hart, sonst egal, Futter: Flocken, Larven

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Melanotaenia boesemani

Regenbogenfische sind friedlich und stellen keine sehr hohen Ansprüche an den Aquarianer. Sie sind einfach nachzuzüchten, werden nicht übermäßig gross, sind farbenprächtige Schönheiten - die idealen Aquarienfische. Manche sind wie ein Regenbogen gefärbt, andere haben mehr Rot, andere mehr Blau oder Gelb, einer sogar, der Lachsrote Regenbogenfisch (Glossolepis incisus), ist Knallrot. Die Farben kommen allerdings bei Temperaturen von 22-24 °C am schönsten zur geltung. Bei wärmeren Wasser sind viele Tiere weniger Farbenprächtig und auch das Balzverhalten der Männchen lässt nach. Was sie Fressen? Man sollte fragen, was sie nicht fressen. Sie sind gierige Allesfresser. Aber passen Sie auf, dass Sie die Tiere nicht Verfetten lassen. Vergesellschaften kann man sie mit Tieren aus aller Welt. Wasserwechsel stimulieren sie fast immer zu sofortigen Imponier- und Balzspielen oder gar zum Ablaichen.
Größe: um 10 cm, Verhalten: Schwarmfisch, friedlich, Wasser: 22-28 °C, Wasserwert: egal, Futter: einfach alles

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Ancistrus dolichopterus

Die Männchen haben auf der Stirn und am Schnauzenrand kräftige, zum Teil gegabelte Tentakeln. Daher leitet sich der Deutsche Name 'Antennenwels' ab. Die Weibchen ohne oder mit sehr kurzen Tentakeln. Die Weibchen weisen die Tentakeln nur einreihig auf. Die Männchen mit kräftigen und langen Tentakeln. Ihren deutschen Namen verdanken sie diesen Auswüchsen. Der Bodengrund sollte weich sein, am besten Kies - und Sandgemisch. Leistungsstarke Filterung einbringen. Sucht mit Vorliebe schattige Plätze auf. Alle Arten sind düster gefärbt bis schwarz. Man kann ihnen als Versteck röhrenartige Tonröhren anbieten, die man so einbringt, dass man in diese hineinsehen kann, um die Fische zu kontrollieren. Die Röhren sollten gerade so groß sein, deren Durchmesser gerade so weit sein, dass die Welse hineinpassen. Es werden auch zusammengesellte Steine, halbierte Tontöpfe oder Kokosnussschalen als Wohnhöhlen akzeptiert. Ersatznahrung kann man ihnen überbrühten Salat, Chinakohl, angedrückte Erbsen und Futtertabletten anbieten, da sie sonst die Pflanzen bis aufs Gerippe abraspeln. Aber sie nehmen auch Flockenfutter oder Mückenlarven an. Ein Pärchen pro Becken reicht.
Größe: M 15 cm, W 12 cm, Verhalten: friedlich, Wasser: 22-28 °C, Wasserwert: mittelhart, ist aber tollerant, Futter: Pflanzlich, Tabletten, Algen, Larven